Wusstest du schon vom Paradox der Einsamkeit? Obwohl es in der Moderne dank sozialer Medien, vieler Freiheiten und mehr kultureller Offenheit immer einfacher ist, andere Menschen kennenzulernen, nimmt die Einsamkeit Einzelner stetig zu.
Doch was genau bedeutet Einsamkeit eigentlich? Sprechen wir von einem Gefühl, einer Emotion, einem Zustand oder gar einer Krankheit?
Was ist Einsamkeit überhaupt?
Zunächst einmal sollten wir an dieser Stelle den Kontext klären, in dem wir die Einsamkeit betrachten. Denn es gibt die positiv und die negativ assoziierte Einsamkeit.
Die vorteilhaft konnotierte Einsamkeit taucht häufig in Zusammenhang mit dem Wunsch nach Erholung auf.
Willst du dich beispielsweise mal von all dem Lärm und Stress des Alltags freimachen, deine Gedanken in Ruhe ordnen und ganz für dich sein, so kann das Einsamsein Vorteile mit sich bringen.
Natürlich nur, solange dieser Zustand nicht von Dauer ist und dir wirklich guttut.
Deutlich problematischer ist hingegen die oftmals nicht freiwillig gewählte Einsamkeit, die sich sehr negativ auswirken kann. Sie lässt sich als ein Zustand begreifen, in dem eine Person einen Mangel an Kontakt und Nähe verspürt, der meist über einen längeren Zeitraum anhält.
Und von dieser Einsamkeit sprechen wir hier.
Du solltest allerdings nicht der Versuchung nachgeben, bei dem Wort „Einsamkeit” sofort an das Wort „Alleinsein” zu denken.
Beide Begriffe werden gern synonym verwendet, beschreiben allerdings verschiedene Szenarien.
Der Unterschied zwischen dem Alleinsein und Einsamkeit
Beim Alleinsein bist du buchstäblich mit dir selbst allein.
Ob auf Arbeit, wenn alle anderen schon Feierabend gemacht haben, bei einem Waldspaziergang oder einer Reise ganz für dich, die du schon immer geplant hast.
Du bist räumlich von anderen Menschen getrennt, aber fühlst dich von dieser Situation nicht beeinträchtigt. Du bist also in diesen Momenten zwar auf sozialer Ebene gesehen allein, fühlst dich aber nicht einsam.
Die Einsamkeit ist hingegen mehr ein Empfinden oder Gefühlszustand.
Eine Art innere Leere, die dir zusetzt. Das Kuriose daran ist, dass sie nicht nur auftritt, wenn du tatsächlich allein bist. Du kannst dich auch einsam fühlen, während du täglich mit Menschen zu tun hast, extrovertiert bist und mit Aufmerksamkeit und Liebe überschüttet wirst. Das ist auch das Tückische daran, wenn es darum geht, Menschen zu erkennen, die unter Einsamkeit leiden.
Du siehst also, zwischen der Zurückgezogenheit und der Vereinsamung liegen Welten.
Aber woran merkst du, ob das, was du fühlst, Einsamkeit oder Alleinsein ist?
Wie fühlt sich Einsamkeit an?
Menschen, die sich einsam fühlen, kann man ihr Leiden nicht immer äußerlich ansehen. Einsamkeit zeigt sich vielmehr im Inneren, auf emotionaler Ebene. Mögliche Anzeichen dafür sind, das…
- …du dich nirgends zugehörig und unverstanden fühlst;
- …du der Meinung bist, das niemand dich liebt oder du die Liebe anderer nicht verdient hast;
- …du denkst, das du anders bist und nicht reinpasst, egal wo;
- …du glaubst, das niemand dich braucht;
- …du spürst eine innere Leere und Antriebslosigkeit;
Was sind die Ursachen von Einsamkeit?
Die Einsamkeit kann aus verschiedenen Gründen Zugang zu unserem Gemüt finden.
Manche Menschen sind durch gewisse Eigenschaften oder Einstellungen empfänglicher für Einsamkeitsgefühle, als andere.
Dazu gehören beispielsweise Personen mit einer schweren Vergangenheit oder die von sich glauben, es nicht wert zu sein, geliebt zu werden.
Mit dieser Vorgeschichte neigt man leichter dazu, sich in anderen Menschen Bestätigung zu suchen, da man sich selbst ablehnt. Ein Teufelskreis, denn diese verzweifelte Suche nach Aufmerksamkeit bringt häufig das Gegenteil als Ergebnis.
Moderne Gesellschaft
Experten sprechen zudem gern von den vielen begünstigenden Faktoren in der Entwicklung der modernen Gesellschaft. Es wird mehr mit Ellbogen gegeneinander statt miteinander gearbeitet, Werte wie Empathie und Mitgefühl verlieren an Bedeutung.
Ein ständiges Überangebot an Möglichkeiten und der dauerhafte Vergleich mit anderen in den sozialen Medien befeuern die Lage zusätzlich.
Schicksalsschläge
Ein weiterer Grund für das Vereinsamen können persönliche Schicksalsschläge sein, die unser Leben auf den Kopf stellen und mit denen wir nicht gut umzugehen wissen.
Das kann eine schwere Krankheit sein, der Tod eines geliebten Menschen, eine schwierige Trennung oder eine massive Veränderung im Leben wie Arbeitslosigkeit oder der Umzug in ein anderes Land.
Was auch immer der Auslöser ist, er kann zu drei verschiedenen Formen bzw. Stadien der Einsamkeit führen: die vorübergehende Einsamkeit, die länger anhaltende Einsamkeit und die chronische Einsamkeit.
Die vorübergehende Einsamkeit ist meist mit einschneidenden Ereignissen verknüpft und wird durch diese ausgelöst. Sie kann ein hilfreicher Impuls sein, um mehr über sich selbst zu lernen und eine neue Phase im Leben zu beginnen.
Schaffst du es nicht, diese kurze Phase zu überwinden oder ist dein Einsamkeitsgefühl nicht explizit mit einem bestimmten Ereignis verknüpft, so wird der Zustand dein dauerhafter Begleiter. Wir sprechen dann von einer länger anhaltenden Einsamkeit.
Das ist auch der Zeitpunkt, ab dem sich negative Auswirkungen zeigen. Dir wird es zunehmend schwerer fallen, ein normales und glückliches Leben zu führen sowie auf andere zuzugehen.
Gehst du dann nicht aktiv gegen die Einsamkeit vor, so kann sie sich zu einer chronischen Einsamkeit entwickeln. Diese hält oftmals über Monate bis Jahre an und führt zu deiner Isolation, weil es dir immer schwerer fallen wird, mit deinem Umfeld zu interagieren.
Die Gefahren von Einsamkeit
Warum sollte Einsamkeit gefährlich sein?
Sie ist doch keine Krankheit, oder?
Diese Gedanken sind trügerisch. Denn obwohl Einsamkeit immer häufiger auftritt, lassen das Wissen und der Umgang mit Menschen, die darunter leiden, zumeist noch zu Wünschen übrig.
Das liegt zum einen daran, das es keine offizielle Diagnose oder Krankheitsbild für Einsamkeit gibt und die Symptome sich medizinisch nur schwer nachweisen lassen.
Das geht Hand in Hand mit dem anderen Grund.
Nämlich dem, dass es für viele Betroffene eine große Hürde ist, sich ihr Leiden einzugestehen und sich Hilfe zu suchen. Zu groß ist die Angst, in einer Leistungsgesellschaft stigmatisiert und nicht verstanden zu werden.
Stattdessen verstecken sich einsame Menschen häufig hinter Anonymität und isolieren sich, was es noch schwieriger macht, ihnen zu helfen.
Hilfe ist aber notwendig. Denn bei einer chronischen Einsamkeit kann die dauerhafte psychische Belastung tatsächlich auch körperlich krank machen. Zu den möglichen Beschwerden und Krankheiten, die durch Einsamkeit hervorgerufen oder verstärkt werden können, zählen:
- Depressionen;
- Physische Schmerzen;
- Schlafstörungen;
- Geschwächtes Immunsystem;
- Infektionskrankheiten;
- Herz-Kreislauferkrankungen;
- Demenz.
Auch wenn es sich nur schwer nachweisen lässt, da es kaum belastbare Daten aus den letzten Jahrzehnten gibt, deutet sich zudem an, dass einsame Menschen früher sterben als jene, die sich sozial zugehörig und dadurch glücklicher fühlen.
Was kann man gegen Einsamkeit tun?
Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt es einige Dinge, die du schon bei den ersten Anzeichen von Einsamkeit unternehmen kannst.
Lerne, mit dir selbst allein zu sein
Dieser Ratschlag sorgt sicher im ersten Moment für ein Stirnrunzeln, denn genau das ist es ja, was man vermeiden sollte.
Oder?
Nicht ganz.
Oft verknüpfen wir mit dem Alleinsein negative Aspekte, die auf unseren Ängsten beruhen.
Zeit ganz allein mit uns selbst kann Erholung und Lebensqualität bringen. Man kann sich in Dankbarkeit üben, Selbstreflexion betreibenund innere Ruhe finden.
Das alles funktioniert aber nicht, wenn du Angst davor hast, mit dir selbst und deinen Gedanken allein zu sein.
Vielleicht, weil du vergangene Konflikte nicht aufgearbeitet und dir stattdessen eine Komfortzone aus Ablenkung zugelegt hast.
Eventuell kennst du dich selbst auch gar nicht und weißt nicht, was du mit dir selbst anfangen sollst.
Nimm diese unangenehmen Gefühle wahr und stell dich ihnen.
Nimm dir bewusst Zeit, um ganz für dich allein zu sein und lass dich in diesen Phasen nicht durch das Fernsehen, dein Handy oder Radio ablenken.
Lerne dich stattdessen selbst kennen und übe, dich immer mehr selbst zu lieben.
Sollten dich tiefergehende Konflikte davon abhalten, suche dir Hilfe, um diese zu überwinden.
Suche gezielt Kontakte
Ja, das klingt nach Konfrontationstherapie und so ist es im Grunde auch. Denn der einzige Weg aus der selbstgewählten Isolation ist die bewusste Entscheidung, diese zu beenden.
Auch wenn es dir unheimlich schwerfallen mag oder es dir Angst macht, zwinge dich zu aktiven sozialen Kontakten mit deinen Mitmenschen.
Das muss kein überwältigendes Setting sein.
Mitunter kann schon ein kurzer Smalltalk mit der Verkäuferin in einem Laden ein erster Schritt sein. Oder du suchst Kontakt zu Gruppen von Gleichgesinnten, denen es ähnlich geht, wie dir.
Du kannst dich auch allmählich steigern, indem du zunächst ein neues Hobby suchst, indem du indirekt mit anderen interagieren kannst. Zum Beispiel könntest du dich in einem Sprachkurs an der Volkshochschule einschreiben oder in einem Sportclub anmelden.
Natürlich zählt das genauso für deinen Familien- oder Freundeskreis, bei dem du dich vielleicht schon länger nicht mehr gemeldet hast. Sie freuen sich bestimmt, etwas mit dir zu unternehmen.
Solche Gelegenheiten helfen dir nicht nur, deine Selbstzweifel zu überkommen. Du fühlst dich außerdem wieder wohler im Umgang mit anderen und legst deine Ängste nach und nach ab.
Finde zu dir selbst durch Meditation
Eine weitere gute Methode, um mit der inneren Leere der Einsamkeit umzugehen, ist, sie bewusst zu suchen und als einen positiven Zustand anzunehmen. Mit Hilfe der Meditation lernst du, ganz bei dir zu sein und die Gedanken bewusst nicht kreisen zu lassen.
Das bringt einen weiteren Vorteil mit sich.
Die Meditation hilft dir als Entspannungstechnik dabei, den psychischen Stress, der durch Einsamkeit entsteht, abzumildern. Du kannst durch Achtsamkeit lernen, nicht gegen die damit verbundenen Gefühle anzukämpfen, sondern sie zu akzeptieren und wieder ziehen zu lassen.
Setze dir Ziele
Momente der Einsamkeit gehen oft einher mit einem Gefühl der Sinnlosigkeit. Diesem musst du entgegenwirken, indem du dir bewusst für solche Momente Ziele setzt und dich dadurch ablenkst.
Das hat noch einen weiteren positiven Effekt: Vorfreude. Und weil Freude bekanntlich noch schöner ist, wenn man sie teilt, kannst du mit der Zeit immer mehr versuchen, gemeinsame Pläne mit anderen zu machen. So verleihst du dir selbst einen Rhythmus, schaffst dir gezielt soziale Kontakte und wirkst so der Vereinsamung aktiv entgegen.
Suche aktiv Hilfe
Merkst du, dass dir selbst oder jemandem in deinem Umfeld diese Schritte viel zu schwer fallen, suche bitte aktiv Hilfe.
Es gibt viele Verbände, Therapeuten und Beratungsstellen, die sich gezielt mit dem Thema Einsamkeit beschäftigen und dich auf diesem Weg unterstützend begleiten können.
Das Gleichgewicht ist entscheidend
Wie bei Vielem im Leben ist auch bei der Einsamkeit die richtige Balance entscheidend.
Einsamkeit kann in ihrer negativen Form viele Nachteile mit sich bringen. Es ist daher wichtig, im Leben die Stille und Zurückgezogenheit nicht zu sehr schätzen zu lernen und einen steten Ausgleich durch Gemeinschaft, Miteinander und Liebe zu anderen zu schaffen.
Geht es allerdings darum, das Alleinsein zu üben und über kurze Phasen ganz eins mit sich selbst zu sein, so kann bewusste positive Einsamkeit helfen. Sie kann dir deine Bedürfnisse und Wünsche aufzeigen. Dir helfen, dich selbst zu finden und zu verwirklichen.
Manchmal kann sie auch einfach eine Atempause in einer Welt sein, in der man vor lauter äußerer Reize kaum noch zum Luftholen kommt.
Die meisten Menschen denken, dass Lernen der Schlüssel zur Selbstentwicklung ist
So wurden wir erzogen - als wir jung waren, haben wir Mathematik studiert, Geschichte gelesen und die Namen von Elementen im Periodensystem auswendig gelernt.
Aber sobald du erwachsen bist und dein Leben lebst, stellst du fest, dass du bestimmte Dinge nicht lernen kannst - wie persönliches Wachstum.
Vishen Lakhiani, Gründer von Mindvalley und Bestsellerautor der New York Times, entdeckte, dass der Schlüssel zur Selbstentwicklung nicht im „Lernen“, sondern im „Transformieren“ lag.
Wenn du dich „transformieren“ möchtest und bereit bist, dein persönliches Wachstum zu beschleunigen, dann nimm an der KOSTENLOSEN Masterclass von Vishen Lakhiani teil, in der du Folgendes lernst:
✅ Die Bedingungen zu Flow: Die 3 großen Säulen des Lebens, die dir helfen, auf Autopilot schnell zu wachsen, sodass die persönliche Entwicklung auf natürliche Weise erfolgt.
✅ Wie du die Energie, die dich umgibt, nutzen kannst, um automatisch die Werkzeuge anzuziehen, die du benötigst, um dein wahres Potenzial auszuschöpfen, sodass du auf einfache Weise transformative Veränderungen in deinem Leben vornehmen kannst.
✅ Wende das Prinzip Nr. 1 an, um Hindernisse in deinem Leben zu beseitigen, und zeige dich anschließend als dein bestes Selbst und wirke dich positiv auf die Welt aus.
Melde dich für Mindvalley’s kostenlose Masterclass an, um mehr beeindruckende, selbsterweckende Weisheiten zu erhalten und mit uns auf eine Reise der persönlichen Entwicklung zu gehen.
Hast du Erfahrungen mit Einsamkeit, die du mit uns teilen möchtest? Wie kämpfst du gegen dieses Gefühl?