Stell dir einmal vor, du wärst ein Computer.
Du gibst mit der Maus einen Befehl, dieser wird verarbeitet und auf dem Bildschirm erscheint ein entsprechendes Ergebnis.
Damit das funktioniert, arbeiten im Hintergrund unglaublich viele kleine Prozesse, die aufeinander abgestimmt sind und ineinander greifen.
Dein gesamter Körper funktioniert auf eine ähnlich komplexe Weise.
Äußere und innere Reize lösen in deinem Organismus Ereignisketten aus, die in einer vorprogrammierten Reaktion enden. Siehst du beispielsweise länger kein Tageslicht, wirst du müde.
Nimmst du als Frau die Pille, wirst du höchstwahrscheinlich nicht schwanger.
Stehst du an einem Abgrund, so bekommst du Angst.
Hormone sind die Ursache für diese Reaktionen deines Körpers.
In diesem Artikel soll es aber um die Hormone gehen, die in uns ein Glücksgefühl auslösen – Glückshormone nämlich.
Welche es gibt, wie sie funktionieren und wie du deine Glückshormone selbst aktivierst, erfährst du jetzt.
Hormone – Die Kommunikationsexperten deines Körpers
Der Grund, warum all das überhaupt funktioniert, sind Hormone.
Sie sind quasi die Datenleitungen in deinem Körper.
Die sogenannten Botenstoffe werden in endokrinen Drüsen gebildet, die sich in verschiedenen Organsystemen befinden. Einmal ausgelöst, werden sie ins Blut abgegeben und machen sich in deinen Blutbahnen auf die Reise zu ihrem Ziel.
Sobald sie an ihrer vorbestimmten Zelle angekommen sind, docken sie mithilfe von Rezeptoren an und lösen eine chemische Reaktion aus.
Dabei kann ein und dasselbe Hormon an verschiedenen Orten völlig unterschiedliche Prozesse in Gang bringen.
Diese Vorgänge sind unglaublich vielschichtig, können mitunter Stunden dauern und können auch Störungen unterliegen.
Wenn du bei deinem Hormonhaushalt also an einen hoch komplizierten Rechner denkst, der ständig Informationen verarbeitet, liegst du gar nicht so falsch.
Hormone stecken als Informationsübermittler hinter den wichtigsten Funktionen deines Körpers.
Sie sorgen unter anderem dafür, dass dein Herz schlägt, das deine Verdauung funktioniert und das du alterst.
Selbstverständlich arbeiten sie auch in deinem Gehirn. Das heißt in anderen Worten, Hormone haben einen Einfluss auf deine Gefühle und deine Stimmung.
Was unterscheidet Glückshormone von anderen Hormonen?
Unter den verschiedenen Hormonen, die dein Organismus produziert, gibt es einige, die eine positive Auswirkung auf deinen Körper haben können und somit auch deine Stimmung vorteilhaft regulieren.
Sie sind der Grund dafür, dass du dich in bestimmten Situationen glücklich fühlst und dein Wohlbefinden steigt.
Weil ihr Effekt so stark ist, werden Glückshormone gern auch als körpereigene Drogen bezeichnet.
Sie versetzen dich mental in einen ähnlichen Rauschzustand wie Suchtmittel und können unter Umständen genauso abhängig machen.
Natürlich existieren auch passend dazu „Entzugserscheinungen”.
Ein niedriger Spiegel oder sogar ein langfristiger Mangel von Glückshormonen kann negative Auswirkungen auf deinen Körper und deinen Geist haben.
Dazu gehören zum Beispiel:
- Fehlende Freude am Leben und unglückliche Stimmung bis zur Niedergeschlagenheit;
- Depressionen;
- Schlafprobleme;
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger;
- Angstzustände.
Welche Glückshormone gibt es?
In deinem Körper werden sechs verschiedene Glückshormone gebildet.
In der Forschung kann man noch nicht genau nachvollziehen, inwieweit sie alle miteinander verknüpft sind und zur gleichen Zeit wirken können.
Aber auch einzeln sind die Botenstoffe mit ihrer Wirkungsweise bereits wahre Power-Pakete für gute Stimmung.
Serotonin
Serotonin ist eines der bekannteren Glückshormone.
Es wird im Gehirn produziert, kommt aber auch im Darm vor und nimmt vor allem Einfluss auf deinen Schlaf, deine Emotionen, dein Sexualverhalten, deinen Appetit und dein Schmerzempfinden.
Dopamin
Wenn du so ein richtiges Hochgefühl verspürst, dann ist mit großer Sicherheit Dopamin am Werk.
Das Hormon ist für die Übermittlung von Emotionen und Empfindungen zuständig und kann bei einem Überschuss unglaublich aufputschend und stimmungsaufhellend wirken.
Es regt dein Belohnungszentrum an und hat damit auch Einfluss auf deine Konzentration und Motivation.
Noradrenalin
Der Auslöser für Noradrenalin klingt zunächst erst einmal wenig angenehm.
Denn das Hormon wird immer dann von deinem Körper ausgeschüttet, wenn du Stress empfindest.
Allerdings verwandelt es diesen Stress in positive Effekte.
Dank Noradrenalin bist du in fordernden Situationen motiviert, wach, aufmerksam und kannst geistige Höchstleistungen erbringen.
Endorphine
Bist du beim Sport schon mal weit über deine eigentliche Leistungsgrenze hinaus gegangen und hast dich dabei toll gefühlt?
Das lag an den Endorphinen!
Sie werden bei intensiver Bewegung, aber auch beim Lachen und bei Verletzungen ausgeschüttet.
Ihre Wirkung ist stresslindernd, berauschend oder schmerzstillend.
Zudem können sie deinen Hunger stillen, die Produktion von Sexualhormonen anregen und dein Immunsystem stärken.
Phenethylamin
Phenetylamin beschert dir hauptsächlich Glücks- und Lustgefühle.
Bist du zum Beispiel frisch verliebt oder spürst nach einer intensiven Sporteinheit pure Euphorie, dann ist das Hormon im Spiel. Es kann Konzentrationsstörungen, Kribbeln im Bauch und Rauschzustände hervorrufen.
Oxytocin
Oxytocin wird häufig mit der Bindung zwischen Mutter und Kind assoziiert und löst unter anderem auch bei der Geburt die Wehen aus.
Prinizpiell kann man es aber auch als „Kuschelhormon” bezeichnen, denn es kommt hauptsächlich in sozialen Beziehungen zum Einsatz.
Oxytocin sorgt für Wohlbefinden, stärkt die Empfindung von Liebe und Vertrauen, reduziert Ängste und Stress und hilft dir dabei, empathisch zu sein.
Glückshormone freisetzen: Glücksgefühle natürlich aktivieren
Wer träumt nicht davon, immer glücklich zu sein?
Denk einmal an deine letzte Verliebtheit, deinen letzten großen Erfolg, deinen letzten Lachanfall oder deine letzte Meisterleistung beim Sport.
Wäre es nicht großartig, dieses Gefühl öfter zu erleben und nicht nur ab und an?
Stell dir vor, das geht!
Das Codewort hierfür lautet: Biohacking.
Du kannst deinen eigenen Körper und Geist so gut kennenlernen, dass du ihn gezielt darauf trainieren kannst, öfter Glückshormone auszuschütten.
Am besten funktioniert das, wenn du dich regelmäßig Situationen aussetzt, die das Auslösen der Botenstoffe provozieren.
Damit du nicht ganz ohne Ideen startest, findest du hier einige Aktivitäten, die die Produktion und Wirkung von Glückshormonen triggern:
Widme dich der Meditation
Meditation ist unter den Entspannungstechniken das wohl mächtigste Tool, wenn es um die Anregung deiner körpereigenen Hormonproduktion geht.
Die meisten der Glückshormone werden in der Hypophyse und Zirbeldrüse hergestellt und nach entsprechenden Reizen von dort aus in dein Blutsystem abgegeben.
Bei der Meditation werden genau diese beiden Regionen in deinem Gehirn aktiviert.
Es gibt sogar Meditationstechniken, die sich explizit mit deinem Dritten Auge befassen.
Das und die tiefe und entspannende Ruhe, die dein Körper und Geist beim Meditieren erfahren, sind die ideale Voraussetzung für das stärkere Auslösen von Glückshormonen wie Serotonin und Endorphinen in deinem Gehirn.
Treibe Bewegung und Sport
Kennst du den Begriff „Runner’s High”?
Dieser Zustand ist unter Joggern und Marathonläufern sehr begehrt. Denn er sorgt dafür, dass du dich im Moment größter Anstrengung und Müdigkeit plötzlich wieder federleicht und super energetisch fühlst.
Doch das passiert nicht nur beim Laufen, Sport allgemein kann dich in wahre Zustände der Ekstase versetzen.
Hier wirkt vor allem das Hormon Dopamin, das in Kombination mit Bewegung und im besten Falle auch frischer Luft rapide in deinem Körper ansteigt.
Selbst wenn dein Kopf und dein Körper irgendwann etwas anderes sagen und einfach nur aufhören wollen – der Dopamin-Rausch wird dafür sorgen, dass du durchziehst und Spaß dabei hast.
Dieses wohlige Gefühl während und nach intensiver Bewegung ist der Grund, warum so viele Menschen Freude am Sport empfinden.
Einmal daran gewöhnt, kann man es kaum erwarten, wieder zu trainieren.
Und umso öfter du trainierst, umso konstanter steigen die Level der Glückshormone in deinem Körper.
Du bist insgesamt zufriedener und positiver eingestellt, auch in den Phasen, in denen du dich nicht bewegst.
Genieße die frische Luft und Sonnenlicht
Sie spielt beim Sport eine Rolle, ist aber auch für sich genommen eine Wunderwaffe: frische Luft.
Tief durchatmen, die Sonne in deinem Gesicht spüren. Klingt fantastisch, oder?
Wenn du dich im Freien bewegst und mit etwas Glück dabei auch noch schönes Wetter genießt, dann kann sich das enorm auf deine Stimmung auswirken.
Sonnenlicht aktiviert die Produktion von Serotonin in deinem Körper.
Das klappt sogar an bewölkten Tagen, denn ein paar Strahlen kämpfen sich immer zu dir durch.
Die Wirkung vom Sonnenlicht drängt unter anderem das Schlafhormon Melatonin zurück und macht dich wach, beschwingt und ausgeglichen. Davon zehrt dein Körper weit über die eigentliche Zeit an der frischen Luft hinaus. Nicht umsonst heißt es so schön „Sonnenlicht tanken”.
Und wenn du beim vorherigen Tipp aufgepasst hast, weißt du schon, dass du gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlägst, wenn du dich an der frischen Luft ausgiebig bewegst.
Schon ein paar Minuten Joggen zwischendurch oder ein Spaziergang als Morgenroutine reichen aus, um dich dauerhaft glücklich zu machen.
Lache, bis dir der Bauch weh tut
Wusstest du, das Lachen ein Hochleistungssport ist?
Über hundert Muskeln spannst du dabei gleichzeitig an!
Es kommt sogar noch besser: Lachen schüttet jede Menge Endorphine in deinem Körper aus.
Das klappt sogar, wenn dir zunächst überhaupt nicht nach Lachen zumute ist.
Zwing dich, auch bei schlechter Laune, zu lächeln.
Schon dieses kleine Signal sendet Impulse an dein Gehirn, die kleinen Glücksboten auszusenden. Steigern kannst du diesen Effekt, indem du ganz bewusst täglich jede Gelegenheit nutzt, herzlich zu lachen.
Sei es mit deinen Liebsten, bei einem witzigen Film oder über lustige Erinnerungen.
Nicht umsonst gilt Lachen als ultimative Waffe gegen Krankheit, Einsamkeit und Depressionen.
Es kann Schmerzen lindern, Menschen zusammenbringen und macht wahrhaft glücklich. Du kannst also nie genug davon haben!
Ernähre dich gesund
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann die Produktion der Glückshormone in deinem Körper zusätzlich anregen.
Verzichte nicht komplett auf Kohlehydrate, leg aber auch Wert auf Proteine und weniger gesättigte Fettsäuren.
Das macht dich stressresistenter und damit ist auch der Weg für Botenstoffe wie Serotonin frei.
Wahrscheinlich hast du es schon geahnt, aber es sei dennoch erwähnt: es gibt tatsächlich einzelne Lebensmittel, die als besondere Glücklichmacher gelten.
Dazu zählen Bananen, Nüsse, Fisch und – Überraschung – Schokolade!
Sie alle enthalten Tryptophan, was bei der Serotonin-Produktion in deinem Körper benötigt wird.
Viel hilft in diesem Fall aber nicht viel, so lecker Schokolade auch ist. Setze für eine langfristige Wirkung stattdessen dauerhaft auf eine ausgeglichene Ernährung.
So lieferst du deinem Körper regelmäßig Nachschub der wichtigen Bausteine für die Glückshormone.
Du kannst schon morgens mit einem gesunden Frühstück anfangen!
Nimm dir Zeit für Kuscheln und Sex
Berührungen lösen die Glückshormone Oxytocin und Serotonin aus.
Plötzlich sind Ängste, Stress und schlechte Laune vergessen.
Stattdessen sorgt die Nähe für Wohlbefinden, Sicherheit, Freude. Das ist nicht nur für Kinder wichtig, die so gern von ihren Eltern geknuddelt werden möchten.
Auch für Erwachsene sind Berührungen, Umarmungen und vertraute Gesten wie Händchen halten und anderer Körperkontakt essentiell, um glücklich zu sein.
Noch extremer ist die Auswirkung beim Sex.
Hierbei werden zusätzlich Endorphine ausgeschüttet, die sogar noch bis zu einem Tag später für Hochgefühle sorgen.
Kannst du regelmäßig mit deinem Partner entspannt auf intime Weise zusammensein, hältst du deinen Körper und Geist gesund.
Lass deine Glückshormone für dich arbeiten
Du siehst, öfter glücklich zu sein ist nicht etwas, das willkürlich von deiner Umwelt oder dem Schicksal abhängt.
Glücklich zu sein ist eine Entscheidung, die du aktiv triffst.
Du kannst es zu deiner Lebenseinstellung machen, dich, so oft es geht, wohl zu fühlen und die Welt umarmen zu wollen.
Natürlich klappt das nicht immer und das Leben besteht nicht nur aus einer rosaroten Brille, durch die alles glänzt. Aber mit dem gezielten Programmieren von Körper und Geist wird es dir immer leichter fallen, Glück und Freude aus dir selbst heraus zu empfinden.
Egal, vor welchen Herausforderungen du stehst oder welche Knüppel dir zwischen die Beine geworfen werden – hast du deine Glückshormone auf deiner Seite, kann dir nichts mehr deine natürliche Freude am Leben vermiesen.
Du brennst darauf zu erfahren, welche coolen Biohacking Tricks es sonst noch gibt um deine Leben aud das nächste Level zu bringen?
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Was setzt bei dir die meisten Glückshormone frei? Teile deine Biohacking Erfahrungen mit uns in den Kommentaren!