Wie heißt es so schön? „Geduld ist eine Tugend.”
Das merkst du im Alltag immer wieder aufs Neue.
Das kennst du wahrscheinlich aus vermeintlich lapidaren Situationen wie das Warten auf Grün an der Ampel oder der Werbeblock in der Lieblingssendung im Fernsehen.
Oder wenn du dich größeren Herausforderungen stellst, die Asterix mit seinem Passierschein A38 blass aussehen lassen würden.
Doch was genau ist eigentlich Geduld?
Wo fängt sie an und wo hört sie auf und geht in negative Pendants wie Ignoranz oder Verbissenheit über?
Was ist Geduld eigentlich?
Die Liste an Definitionen der Geduld ist lang.
Das mag wohl daran liegen, dass das Verständnis von Geduld letztendlich ein ganz individuelles ist.
Für den einen erfordert es schon eine große Menge an Geduld, in der Telefonschleife eines Konzerns auf den nächsten freien Mitarbeiter zu warten. Für den anderen liegt Geduld darin, jahrelang darauf zu hoffen, dass ein geliebter Mensch Gefühle erwidert.
In diesen Beispielen sind bereits zwei Wörter gefallen, die für die Erklärung des Begriffes „Geduld” essenziell sind. Denn tatsächlich kann man Geduld als die Fähigkeit beschreiben, mit Hoffnung auf etwas zu warten.
Häufig sind es Situationen, die wir grundsätzlich eher als negativ empfinden, in denen unsere Geduld gefragt ist.
Das können Probleme, Herausforderungen, Leiden, Druck, Verletzungen, unerfüllte Wünsche oder Sehnsüchte sein.
Das Ausmaß unserer Geduld misst sich dann daran, wie bereitwillig und ausdauernd wir dazu bereit sind, den gegebenen Zustand zu ertragen, ohne dabei die Hoffnung auf einen positiven Ausgang zu verlieren.
Wir warten quasi auf unser Glück.
Oder wie es ein persisches Sprichwort ausdrückt:
Geduld ist ein Baum, dessen Wurzel bitter, dessen Frucht aber sehr süß ist.
Warum ist Geduld so wichtig?
Geduld hilft uns in erster Linie dabei, die innere Ruhe in Situationen zu bewahren, die uns normalerweise aus unserem Gleichgewicht bringen würden.
Hierbei ist aber vor allem eine gesunde Selbstreflexion wichtig. Denn du solltest bei Angelegenheiten immer unterscheiden, ob du sie beeinflussen kannst oder nicht.
Stehst du vor einer wichtigen Entscheidung, auf die du Einfluss nehmen kannst, so kann vermeintliche Geduld in Wahrheit ein Schleier für Ängste, Faulheit oder Unsicherheit sein.
Hast du beispielsweise nach einem sehr positiven Bewerbungsgespräch mit einer Firma lange nichts mehr gehört, so kann „geduldiges” Warten tatsächlich die Furcht vor einer Ablehnung sein.
Du könntest dich stattdessen melden und wieder ins Gespräch bringen.
Anders verhält es sich bei Situationen, die dich in irgendeiner Art beeinträchtigen und an denen du aktiv nichts verändern kannst.
In solchen Fällen ist Geduld – wie es so schön heißt – eine Tugend, mit der du den Zustand der fehlenden Kontrolle leichter ertragen kannst.
Welche Vorteile hast du davon, geduldig zu sein?
In einem Zeitalter, indem man bestimmte Wünsche unter Umständen in Sekunden erfüllt bekommen kann und dank äußerer Einflüsse die Zeit gefühlt immer schneller vergeht, scheint Geduld zunehmend in den Hintergrund zu treten.
Lass das bitte nicht zu, denn Geduld und Gelassenheit können vieles in deinem Leben verbessern:
- Du kommst in den Genuss wahrer Vorfreude;
- Geduld trainiert deine Selbstkontrolle, deine Zielstrebigkeit und deine emotionale Stabilität;
- Negative Einflüsse wie Stress, Hektik, Ärger, Frust und Druck werden minimiert, was sich positiv auf deine Gesundheit auswirken kann;
- Anstatt voreilig zu handeln, hilft dir Geduld dabei, Situationen abzuwägen und letztendlich bessere Entscheidungen zu treffen, was wiederum dein persönliches Wachstum steigert;
- Wendest du die Gelassenheit in den Beziehungen zu anderen Menschen an, steigt deine Empathie und damit auch die Chance auf ein harmonisches Miteinander;
- Das bewusste Innehalten und Abwarten fördert deine Konzentration, deine Achtsamkeit und kann dir helfen, innere Ruhe zu erlangen.
Man könnte es auch so zusammenfassen, dass Geduld eine entscheidende Eigenschaft für ein größeres Wohlbefinden und damit für ein glücklicheres Leben ist.
Ungeduld hingegen, ist nachweislich schädlich für die Geusndheit.
Doch was ist, wenn du dich nicht als von Natur aus geduldigen Menschen beschreiben würdest?
Wenn dich Langsamfahrer, Fehlschläge, lange Wartezeiten und Unpünktlichkeit regelmäßig auf die Palme bringen?
Keine Angst, die Fähigkeit zur Geduld besitzen wir alle.
Bei dem einen ist sie durch Prägungen stärker, bei dem anderen durch fehlende Praxis etwas schwächer ausgeprägt.
In jedem Falle kannst du aktiv darauf Einfluss nehmen und gezielt Geduld und Gelassenheit trainieren.
Tipps, wie du Geduld lernen kannst
Die Entscheidung, geduldiger und gelassener zu sein, kommt nicht einfach einem neuen Hobby gleich.
Sie ist vielmehr eine grundlegende Neuausrichtung deiner Denk- und Lebensweise.
Wie bei allem, was neu ist und eine Gewohnheit werden soll, bedarf es dabei vor allem an Kontinuität und – die Ironie lässt sich nicht verleugnen – Geduld!
Wenn du eine oder mehrere der folgenden Strategien über einen längeren Zeitraum regelmäßig umsetzt, wirst du feststellen, wie sich deine Fähigkeit der Geduld immer stärker ausprägen wird.
Sei geduldiger durch Achtsamkeit
Wie bei jeder tief greifenden Veränderung ist einer der bedeutendsten Schritte das richtige Bewusstsein.
Das umfasst, dass du durch ehrliche Selbstreflexion, so unangenehm sie vielleicht sein mag, deine Gedanken und dein Handeln beobachtest und hinterfragst.
In welchen Situationen verhältst du dich ungeduldig?
Was löst das Verhalten aus und wie äußert es sich?
Übernimm die Verantwortung für deine Ungeduld und werde dir ihrer wirklich bewusst. Durch diese gezielten Achtsamkeitsübungen und das Lenken deines Fokus auf dich selbst, kannst du in zukünftigen Situationen bewusst anders reagieren, als du es sonst tun würdest.
Mehr Geduld durch Dankbarkeit
Geduld hat häufig mit Warten zu tun. Das Warten nehmen wiederum viele Menschen nur in Kauf, wenn es dafür am Ende eine Belohnung gibt.
Wie wäre es, wenn du diesen Kreislauf durchbrichst?
Wenn du mit dem Warten einfach einverstanden bist, unabhängig von einem Ausgleich?
Das geht, indem du dich in Dankbarkeit übst.
Mit einer dankbaren Haltung im Leben nimmst du vieles automatisch viel gelassener entgegen.
Deine Handlungen sind nicht zwingend auf Belohnung oder bestimmte Erwartungen ausgelegt. Du empfindest vielmehr eine innere Ruhe aus der heraus es dir leichter fällt, der Dinge zu harren.
Mach es dir leichter mit Visualisierung
Falls es bei dir mit der Geduld doch nicht ganz ohne den Gedanken an eine Belohnung klappt, gibt es einen tollen Trick: die Visualisierung.
Stell dir vor, was dich erwartet, wenn du geduldig bist und wie du dich fühlen wirst, sobald dieser Zeitpunkt eingetroffen ist.
Geh dabei ruhig so sehr ins Detail, wie möglich.
Welche Freude wirst du empfinden, wenn sich der kilometerlange Stau einfach auflöst und du doch noch rechtzeitig zu deinem Termin kommst?
Was gönnst du dir davon, wenn du am Jahresende dein Sparziel erreicht hast?
Die bildhafte und realistische Vorstellung von einem möglichen Ausgang wird es dir viel leichter machen, eine Situation zu ertragen. Versetz dich in den Freudenmoment, zu dem dich deine Geduld führen wird und schon wird der Weg dorthin wesentlich einfacher wirken.
Praktiziere Meditation
Meditation ist von allen Entspannungsübungen die wohl effektivste, wenn es darum geht, deine Geduld zu verbessern.
Nicht nur, weil du damit die Symptome der Ungeduld prima ausgleichen kannst, indem du gezielt durchatmest und entspannst.
Hinzu kommt, dass schon das Meditieren selbst einer wahren Geduldsprobe gleicht.
Einfach still dasitzen, nichts tun, alles Äußere an einem vorbeiziehen lassen, die Aufmerksamkeit nach innen richten.
Klingt das für dich nach einer unlösbaren Aufgabe?
Versuche es und du wirst merken, wie es dir mit regelmäßiger Übung immer leichter fällt und du auch in anderen Situationen immer geduldiger wirst.
Sofort-Hilfe bei Ungeduld: Vier Fragen, um die Ruhe zu bewahren
Die eben genannten Ansätze helfen dir dabei, längerfristig geduldiger zu werden. Doch was ist, wenn du zwischendurch herausfordernde Momente erlebst und eine unmittelbare Lösung benötigst?
In solchen Fällen kannst du eine leichte Übung anwenden, die ähnliche Komponenten wie die Langzeitmethoden enthält – Selbstreflexion, Achtsamkeit, bewusstes Hinterfragen und Dankbarkeit.
Spürst du, dass dich eine Situation aufregt, ungeduldig werden lässt oder andere negative Emotionen in dir hervorruft, so stelle dir sofort die folgenden vier Fragen:
Wie sieht die Situation aus, in der ich mich in diesem Moment befinde?
Wo bist du?
Was passiert gerade?
Was kommt als Nächstes?
Setz das Geschehen in eine neutrale Perspektive und betrachte es.
Was fällt dir auf?
Was ist der Ursprung der Emotion, die ich gerade empfinde?
Sei achtsam gegenüber deinen eigenen Gefühlen.
Versuche zuzuhören, was dein Unterbewusstsein dir sagen möchte.
Kannst du erkennen, was die negative Emotion in dir ausgelöst hat?
Verfolge das Gefühl bis an seinen Ursprung zurück und erkenne, was es mit der aktuellen Situation gemein hat.
Ist deine Reaktion angemessen?
Wenn ja, was kannst du längerfristig dagegen tun?
Was ist der Worst Case Ausgang der Situation, in der ich mich befinde?
Unter Umständen kann dir auch das Relativieren dabei helfen, in der Situation mehr Geduld und damit auch mehr Gelassenheit und Verständnis aufzubringen.
Geht es gerade wirklich um Leben oder Tod?
Was kann schlimmstenfalls passieren?
Ist der Ärger, den du gerade verspürst, wirklich angemessen?
Ist das Geschehen es wert, dass du dich deswegen unglücklich fühlst?
Was sehe ich, wofür ich in diesem Augenblick dankbar bin?
Selbst wenn sich bei den vorhergehenden Fragen herausstellt, dass Ungeduld durchaus angebracht ist, gib nicht nach.
Du hast immer noch ein Ass im Ärmel.
Schau dich um – außen wie innen!
Was siehst du, was dich dankbar macht?
Welche positiven Aspekte kannst du dem Erlebten abgewinnen?
Was kann das Negative ausgleichen?
Denke im Ernstfall an diese Fragen und stell dich ihnen. Es wird sich lohnen, denn…
Ungeduld bringt dich im Leben nicht weiter
Ungeduld hat vielerlei Nachteile für dich.
Du bist gestresst, unglücklich, unausgeglichen.
Du verschwendest mit ihr jede Menge wertvoller Energie und Zeit, die du für dein wahres wahres Ich und dein Vorankommen nutzen könntest. Übe dich also in Geduld, denn wie schon Konfuzius treffend erkannte:
Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man die großen Vorhaben zum Scheitern.”
Die meisten Menschen denken, dass Lernen der Schlüssel zur Selbstentwicklung ist
So wurden wir erzogen - als wir jung waren, haben wir Mathematik studiert, Geschichte gelesen und die Namen von Elementen im Periodensystem auswendig gelernt.
Aber sobald du erwachsen bist und dein Leben lebst, stellst du fest, dass du bestimmte Dinge nicht lernen kannst - wie persönliches Wachstum.
Vishen Lakhiani, Gründer von Mindvalley und Bestsellerautor der New York Times, entdeckte, dass der Schlüssel zur Selbstentwicklung nicht im „Lernen“, sondern im „Transformieren“ lag.
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