Woran denkst du, wenn es ans Tagebuch schreiben geht? Für viele von uns entsteht das Bild von einem Mädchen, das seinen ersten Liebeskummer in einem Buch mit Schlüssel festhält.
Ja, damals… Das waren für viele von uns gute Zeiten.
Aber Tagebuch schreiben ist nicht nur für Teenager; auch wir Erwachsenen können von regelmäßigen Tagebucheinträgen profitieren. Und irgendwie hat es sich doch auch gut angefühlt alles einmal niederzuschreiben, oder nicht?
Tagebuch führen kann allerdings weitaus mehr sein, als Erinnerungen festzuhalten.
Richtig angewandt ist es ein effektiver Beitrag zu unserer Selbstentwicklung – vorausgesetzt wir kennen ein paar entscheidende Tricks.
Nicht umsonst haben einige der großen Persönlichkeiten wie Leonardo Da Vinci, Andy Warhol, Frida Kahlo und auch Lady Gaga täglich zum Stift gegriffen.
Dieser Blog möchte dir die größten Bereiche und Vorteile des Tagebuchschreibens vorstellen und ein paar Ansatzpunkte an die Hand geben, sodass du gleich loslegen kannst.
Tagebuch schreiben oder Journaling – was denn nun?
Häufig verwenden wir die Begriffe Tagebuch schreiben und Journaling simultan.
Allerdings gibt es in der Tat einen kleinen aber feinen Unterschied.
Der ein oder andere mag “Journaling” als die d-englische Version des Tagebuchschreibens verstehen. Aber auch im Englischen unterscheidet man zwischen “Diary” und “Journaling”.
Kurz erklärt bezieht sich “Tagebuch schreiben” oder “Diary” auf das tägliche Aufzeichnen von Erfahrungen und Eindrücken, sprich das Festhalten von äußeren Erlebnissen.
“Journaling” geht einen Schritt weiter und wendet sich dem Innenleben zu. Sich durch Schreiben zu entwickeln, neue Ideen zu kreieren, sich zu sortieren oder die Innenwelt etwas mithilfe von Impulsfragen aufzuräumen wird eher diesem Begriff zugeordnet.
Am Ende des Tages sind dies jedoch nur Begriffe und wir werden sie in diesem Blog gleichermaßen verwenden. Allerdings ist an dieser Stelle schon einmal festzuhalten, dass es beim Schreiben um weitaus mehr gehen kann als das Festhalten von Erinnerungen. Was genau – darauf wollen wir nun etwas mehr eingehen.
Tagebuch schreiben und seine große Wirkung
Einfach mal alles von der Seele schreiben, den Gedanken und ihrer Übersetzung in Tinte auf einem Blatt Papier freien Ausdruck erlauben und nicht darüber nachdenken, ob dabei am Ende des Tages etwas Schlaues und “produktives” dabei rauskommt.
Tagebuch schreiben ist in erster Linie befreiend.
In einer Welt, die enorm auf Produktivität und Ergebnisdruck ausgerichtet ist, kann der Griff zum Stift allerdings schwierig erscheinen.
Erst einmal ist uns nicht klar, was es denn nun bringen soll sich einfach mal alles von der Seele zu schreiben. Unser ergebnisorientierter Verstand lehnt dankend ab.
Wir leben jedoch in einer Welt von einem hoch strukturierten Alltag, in dem wir immer weniger Gelegenheit haben uns einmal innerlich einmal zu sortieren, uns zu besinnen was uns wirklich wichtig ist und wo die Reise denn hingehen soll. Hier ist Journaling ein absolut wunderbares Hilfsmittel.
Denke einmal mehr an Leonardo da Vinci & Co, die regelmäßig das Tagebuch zur Hand nahmen. Es scheint als, ob diese Menschen ihre genialen Gedanken einfach nur niedergeschrieben haben.
Aber wer sagt das?
Vielleicht ist der Fall umgekehrt: was wäre, wenn geniale Gedanken erst durch das Schreiben entstehen?
Eine verlockende Frage, oder?
Somit wird das Tagebuch nicht nur Mittel der Verarbeitung unserer Erlebnisse, sondern kann auch zum Medium werden, für das was sich durch uns ausdrücken möchte.
Unsere Gedanken sammeln und sortieren sich, etwas Neues kann entstehen, wir überraschen uns selber… All dies sind Dinge von denen regelmäßige Tagebuchschreiber berichten.
Aber bevor wir auf die Entfaltung unseres inneren Genies durch Journaling mehr eingehen, lass uns noch ein paar grundlegende Vorteile des Tagebuchschreibens zusammenfassen.
Mit Journaling das Wohlbefinden verbessern
Tagebuch schreiben hilft uns zunächst auf der emotionalen Ebene: wir können unseren Frust ablassen, aber auch Emotionen wie Freude oder Kummer ausdrücken. All das bringt uns mehr in Balance und lässt uns Revue passieren: Es wird klarer was uns wirklich bewegt oder was uns eventuell weniger bewegt als wir vermutet hatten.
Auch können bisher unterdrückte Emotionen ausgedrückt werden, indem wir ihnen durch das Schreiben eine Form verleihen. Positive Emotionen bauen uns auf, indem wir uns dieser bewusst werden und vermehrt Dankbarkeit und Optimismus verspüren. Bei herausfordernden Emotionen bekommen wir Klarheit und verstehen mehr wo wir stehen.
Anders gesagt: wir bekommen ein besseres Verständnis von uns selbst.
Auf gesundheitlicher Ebene kann regelmäßiges Niederschreiben unserer Gedanken und Wünsch unser Immunsystem stärken, Traumata bewältigen und erhöht sogar die Chance spezifische Krankheiten zu bekämpfen.
Tagebuch schreiben verbessert deine Produktivität
Journaling richtig angewandt, kann dir auch helfen deinen Alltag besser zu organisieren.
Wenn wir Dinge aufschreiben, müssen wir sie nicht im Kopf behalten, sodass dort mehr Freiraum für frische und kreativen Gedanken entstehen kann.
Eine Methode für diesen Zweck ist der Bullet Journaling Ansatz. Eine Art Mari Kondo für unsere To Do Liste.
Nach einem von Ryder Carroll entwickelten Prinzip werden Notizen einem Schlüssel zugeordnet; zum Beispiel ein Kreis für ein dringend und ein Dreieck für weniger dringend.
Zudem können wir Gewohnheiten und Gedanken festhalten und dokumentieren, sodass Bullet Journaling mehr ist als lediglich eine gut sortierte To Do Liste.
Mit Journaling deiner Selbstentfaltung einen großen Schub geben
Tagebuch schreiben kann uns helfen unsere Ziele klar und deutlich zu machen und zu verfolgen.
Nicht nur können wir uns wieder vor Augen bringen was unsere Ziele sind. Wir sind auch motivierter sie zu verfolgen, wenn sie denn einmal auf einem Blatt Papier stehen.
Nun, manchmal wissen wir aber vielleicht gar nicht was unsere Ziele sind, was wir uns wünschen und was wir in unserem Leben umsetzen wollen. Und an dieser Stelle kommt unsere Kreativität und unser inneres Genie ins Spiel.
Eine hier hilfreiche Methode sind Morgenseiten, erfunden von der amerikanischen Filmemacherin Julia Cameron. Vielleicht kannst auch du diese Methide in deine Morgenroutine einbauen.
Und so geht’s: nimm dir morgens nach dem Aufstehen etwa 30 Minuten Zeit, setzte Stift auf Papier und schreibe 3 DIN A4 Seiten möglichst ohne Pause oder weiteres Nachdenken. Ich habe diese Methode eine Weile selber gemacht und kann sie nur empfehlen. Es war faszinierend was sich täglich auf den Seiten entwickelte.
Wichtig an dieser Stelle ist auch zu bedenken, dass unser kreativer Geist möglicherweise etwas Anlauf braucht, bis er sich vollends ausdrücken kann.
Die Daumenregel hierfür lautet: je mehr du schreibst, desto weniger wird sich eine innere kritische Stimme melden, desto mehr kannst du deiner Kreativität ungefilterten Freiraum lassen.
Und noch ein Punkt in Sachen Kreativität: wenn du regelmäßig schreibst, schulst du deinen Wortschatz und deine Fähigkeit dich authentisch auszudrücken.
Dir fallen mehr und kreativere Wege ein, wie du etwas beschreiben kannst.
Schlussendlich spiegelt dein Ausdruck immer mehr das Erlebte wider.
Mit regelmäßigem Tagebuch schreiben lernst du dich besser kennen.
Der Schreibprozess hilft uns zu verstehen, wer wir sind, wie wir denken und Dinge wahrnehmen.
Das fördert nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern hat gar den Effekt einer Selbsttherapie. Wir können unsere Entwicklungen beobachten und verstehen immer mehr was wir brauchen, um unser ganzes Potenzial auszudrücken und in die Welt zu bringen.
Gleichermaßen werden unsere weniger gesunden Gewohnheiten deutlicher. Tagebuch schreiben hilft uns sie vermehrt wahrzunehmen, zu verfolgen und damit bewusste Möglichkeiten zu schaffen sie zu verbessern oder gleich ganz zu ändern.
Überzeugt?
Hier kommen nun noch ein paar Tipps wie du gleich loslegen kannst.
Tagebuch schreiben – 3 Tipps für den perfekten Start
Journaling Schritt 1: Finde heraus warum du Tagebuch schreibst
Nun, wie so oft ist es in erster Linie wichtig, dass du dir klar wirst warum du Tagebuch schreibst und was deine Intention ist. Gründe gibt es viele.
Zusammengefasst ist jedoch zu sagen, dass es zwei hauptsächliche Intentionen gibt: einerseits um Erlebtes festzuhalten, zu verarbeiten und sich Klarheit darüber zu schaffen was es für uns bedeutet.
Oder um die eigene Kreativität zu aktivieren, Schreiben zu üben, Ziele zu setzen und zu verfolgen, zur Selbstreflexion oder sogar um deinen Lebenssinn zu finden.
Setze deine Eigene Intention und schreibe drauf los!
Journaling Schritt 2: Finde das passende Tagebuch
Die Zeiten von einem Tagebuch mit Schlüssel sind nun passé. In Zeiten von 2.0 haben wir weitaus mehr Möglichkeiten unsere Gedanken, Ideen und Wünsche festzuhalten.
Natürlich ist in erster Linie gar nichts dagegen zu sagen ein klassisches Tagebuch zu kaufen.
Insbesondere wenn du dein Tagebuch kreativ gestalten möchtest hat die gute alte Handschrift ihre Vorteile.
Morgenseiten beispielsweise plädieren für Stift und Zettel. Wir sind so zwar langsamer als auf dem Computer aber das hat auch seine Vorteile; wenn wir uns Zeit nehmen können wir unserer Innenwelt vermehrt Achtsamkeit schenken.
Falls du etwas Unterstützung suchst gibt es auch strukturierte Tagebücher, die mit Fragen die Inspiration in Schwung bringen.
Ein Beispiel hierfür ist das My Life Journal.
Alternativ gibt es mittlerweile zig Apps zum Tagebuch schreiben, zum Beispiel für die genannte Bullet Journaling Methode.
Eine Software, die ich persönlich mittlerweile sehr gerne benutze ist Miro.
Miro ermöglicht mir meine kreativen Projekte, Mindmaps und alles was etwas mehr visuell sein sollte digital festzuhalten und entsprechend zu entwickeln. Toll ist auch, dass Miro im Team funktioniert. Bei Bedarf kann ich dann auch gemeinsam mit anderen an einer Idee basteln.
Journaling Schritt 3: Los geht’s – paar praktische Tipps zum Tagebuch schreiben
Startklar? Bevor du nun zum Stift greifst oder in die Tastatur klimperst, hier noch ein paar hilfreiche Tipps:
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- Tageszeit: überlege dir, wann du am besten dein Tagebuch pflegst. Morgens ist für viele von uns unsere Kreativität auf dem Höchststand da der Kopf noch recht leer ist. Eine abendliche Schreibroutine kann uns helfen unseren Kopf zu leeren, sodass wir beruhigter zu Bett gehen können.
- Zeitbedarf: wenn dir eine tägliche Schreibroutine zu viel ist oder du mal nur wenig Zeit hast kannst du deine Gedanken auch in Stichworten festhalten
- Bildsprache: ein weiterer Tipp um Zeit zu sparen und unsere Kreativität anzuregen, ist in Bildern zu sprechen. Suche Metaphern, eventuell ein Symbol, ein Gegenstand oder eine Erinnerung aus deiner Vergangenheit. Etwas das ausdrückt was du sagen willst. Am Ende des Tages ist das Tagebuch ja auch nur für dich; du wirst dich beim Lesen schnell an die Metaphern erinnern können.
- Perfektionismus: ein wichtiger Punkt bei der Journaling Routine ist, dass wir unseren Perfektionismus ablegen. Was du schreibst, muss nicht perfekt klingen oder geordnet sein. Sieh das Tagebuch einfach als ein Ventil das dir liebevoll die Möglichkeit gibt einfach mal alles loszuwerden. Erlaube dir spontan und ungehemmt zu schreiben.
- Inspiration: zu guter letzt will ich dir noch ein paar Anregungen geben wo du anfangen kannst: schreibe auf ,wofür du dankbar bist, wo dein Glücklichkeit Barometer steht, was du heute/diese Woche erreichen möchtest, was dein größter Traum ist, etc.
Nun kann es losgehen! Ich wünsche dir viel Freude dabei dieses wunderbare Hilfsmittel für unser Wohlbefinden und unsere Selbstentfaltung für dich (wieder?) zu entdecken.
Die meisten Menschen denken, dass Lernen der Schlüssel zur Selbstentwicklung ist
So wurden wir erzogen - als wir jung waren, haben wir Mathematik studiert, Geschichte gelesen und die Namen von Elementen im Periodensystem auswendig gelernt.
Aber sobald du erwachsen bist und dein Leben lebst, stellst du fest, dass du bestimmte Dinge nicht lernen kannst - wie persönliches Wachstum.
Vishen Lakhiani, Gründer von Mindvalley und Bestsellerautor der New York Times, entdeckte, dass der Schlüssel zur Selbstentwicklung nicht im „Lernen“, sondern im „Transformieren“ lag.
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Schreibe uns doch einen kleinen Journaling Eintrag hier in den Kommentarbereich und berichte wie sich das Tagebuch schreiben für dich entwickelt hat.
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