Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Du bist mitten in einer Unterhaltung und bekommst eine Frage gestellt.
Dir wird klar, dass du die letzten Minuten gar nicht richtig zugehört hast.
Also greifst du das auf, was dir noch in Erinnerung geblieben ist und bemerkst anhand der verständnislosen Reaktion deines Gegenübers, dass du ihn hierbei auch noch missverstanden hast – wie unangenehm.
So oder so ähnlich passiert uns das allen immer wieder.
Manchen öfter und manchen seltener oder sogar fast nie. Wer sich häufig in solchen Situationen wiederfindet, hat vermutlich noch nicht durchdrungen, was gute Kommunikatoren verinnerlicht haben:
Aktives Zuhören.
Was ist aktives Zuhören?
In Gesprächen mit anderen können wir drei Stufen des Zuhörens unterscheiden.
Es fängt an mit dem Hören.
Das bedeutet im Prinzip nichts anderes, als anwesend zu sein und sich in der Lage zu befinden, das Gesagte akustisch wahrzunehmen.
Wenn wir die verbale Information auch bewusst wahrnehmen und unserem Gegenüber Aufmerksamkeit schenken, üben wir Hinhören aus.
Dies ist ein passiver Zustand, bei dem wir lediglich das aufnehmen, was uns der Gesprächspartner mitteilt.
Aktives Zuhören hingegen bedeutet, sich bewusst ins Gespräch mit einzubringen. Wir geben unserem Gegenüber sowohl verbal, als auch nonverbal zu verstehen, dass wir vollkommen präsent und aufmerksam zuhören.
Die Haltung ist dabei offen und wertungsfrei, weil wir versuchen, den anderen wirklich zu verstehen und Missverständnisse zu vermeiden. Es ist eine sehr wertschätzende und empathische Kommunikation.
Warum ist aktives Zuhören so wichtig
Diese Art, zuzuhören, hat sehr viele Vorteile. Du vermeidest unnötige Missverständnisse, weil du sicher gehst, die Botschaft wirklich verstanden zu haben.
Dein Gegenüber wird sich wohl und wertgeschätzt fühlen, weil du Empathie und echtes Interesse vermittelst. Das macht es auch leichter, ein wirklich offenes und ehrliches Gespräch zu führen.
Eine tiefere, vertrauensvolle und schönere Beziehung zu deinen Mitmenschen ist die logische Folge. Außerdem gibt es dir Raum, auch deine Gefühle, Bedürfnisse und Ansichten offen mitzuteilen und auf Verständnis zu treffen.
Im Prinzip ist aktives Zuhören leicht zu lernen. Es gibt ein paar Elemente, auf die du in Gesprächen achten solltest.
Aktives Zuhören lernen – nonverbale Kommunikation
Wie zum Beispiel was du deinem Gegenüber anhand deiner Gestik, Mimik und Körperhaltung vermittelst. Diese nonverbale Kommunikation ist extrem wichtig, denn wie schon der Psychologe Dr. Albert Mehrabian in einer Studie herausfand, findet 55 % der Kommunikation zweier Menschen auf nonverbaler Ebene statt.
Es ist also sogar wichtiger, wie du dich verhältst, als was du letztlich tatsächlich sagst. Schon ein paar Kleinigkeiten können deine Wirkung im Gespräch enorm verbessern.
Ein Lächeln öffnet Herzen
Es ist so viel angenehmer, mit jemandem zu reden, der dich freundlich anlächelt. Es symbolisiert Offenheit, Empathie, Verständnis und Sympathie.
Du wirst feststellen, dass Menschen die Angewohnheit haben, auch zurück zu lächeln. Das führt automatisch zu einer offeneren, lockeren Kommunikation und es fällt beiden Gesprächspartnern leichter, sich zu öffnen und ehrlich auszusprechen, was sie denken und fühlen.
Aufmerksamkeits-Beweis Augenkontakt
Nichts ist so irritierend, wie ein Gegenüber, das dich nicht ansieht, während du ihm etwas erzählst. Es vermittelt Desinteresse, mangelnde Aufmerksamkeit und wird meistens als respektlos empfunden.
Ein warmer Augenkontakt hingegen strahlt echtes Interesse, Präsenz und Aufmerksamkeit aus. In unserer hektischen Welt mit unzähligen Ablenkungen, ist echte Aufmerksamkeit zu einem der größten Komplimente geworden, das wir einem Menschen machen können.
Denn es zeigt: Du bist jetzt gerade für mich das Allerwichtigste. Und es fällt uns doch viel leichtester mit Menschen zu sprechen, die uns ehrlich wertschätzen, nicht wahr?
Unser Körper ist wie ein Scheinwerfer
Stell dir vor, dein vorderer Oberkörper ist wie ein Scheinwerfer. Und das, was der Scheinwerfer beleuchtet, ist im Fokus der Aufmerksamkeit. Sitzt du deinem Gegenüber zugewandt, zeigt das, dass dein voller Fokus auf ihn gerichtet ist.
Dein Körper ist aber nicht nur wie ein Scheinwerfer. Er ist zudem wie eine Anzeigetafel.
Je nachdem, wie deine Körperhaltung ist, sendest du eine andere Botschaft. Sitzt du in einer entspannten, offenen Körperhaltung, zeigt das Interesse und Offenheit. Eine gute Basis für ein wertschätzendes Gespräch.
Spiegeln des Gesprächspartners
Wenn du viel Empathie vermitteln und eine emotionale Verbindung aufbauen möchtest, ist das Spiegeln deines Gesprächspartners eine wirkungsvolle Methode.
Dabei passt du dich der Körperhaltung, Gestik, Mimik und Sprechart, bzw. Sprechgeschwindigkeit an. Das bringt euch auf eine gemeinsame Wellenlänge.
Hallo, jemand zu Hause?
Natürlich bringt es nur oberflächlich etwas, all diese Signale auszusenden, wenn du geistig komplett abwesend bist. Beobachte und kontrolliere daher durch Selbstreflexion, was in dir vorgeht und schenke deinem Gesprächspartner deine volle Aufmerksamkeit. Solltest du einmal abschweifen, ist das nicht schlimm, solange du durch Nachfragen und ehrliches Interesse wieder zurück ins Gespräch findest.
Aktiv zuhören lernen – verbale Kommunikation
Damit sind wir beim zweiten wichtigen Part des aktiven Zuhörens: Der verbalen Kommunikation. Die nonverbale Kommunikation vermittelt hauptsächlich, dass wir mit unserer Aufmerksamkeit voll da sind und mit welcher Haltung wir dies tun.
Bei der verbalen Kommunikation geht es darum, dem Gegenüber zu zeigen, dass wir ihm auch wirklich zuhören und sicherzustellen, ihn verstanden zu haben.
Positive Reaktionen
Signalisiere deinem Gesprächspartner verbal, dass du wirklich zuhörst, z. B. durch Zustimmung, wie „Ich verstehe”, „Ja.” oder „Da gebe ich dir Recht.”
Sich erinnern
Zeige wie gut du zugehört hast, indem du frühere Aussagen wieder aufgreifst und aktiv in das Gespräch einbindest.
Nachfragen und reflektieren
Vielleicht eine der wirkungsvollsten Techniken ist das Paraphrasieren.
Höre deinem Gegenüber zu und wiederhole seine Aussage in deinen eigenen Worten, um sicherzugehen, dass du die Botschaft richtig aufgefasst hast.
Anschließend kannst du über das Gesagte nachdenken und reflektiert darauf eingehen.
Klarstellen
Manchmal reicht es auch aus, kurz klarzustellen, ob man die Aussage richtig verstanden hat oder wie sie genau gemeint war.
Zusammenfassen
Eine erweiterte Form davon ist das Zusammenfassen des bisherigen Gesprächsverlaufes. Das bringt noch einmal Struktur ins Gespräch und stellt sicher, dass nichts Essenzielles überhört, bzw. alles richtig aufgefasst wurde.
Aktives Zuhören – Übungen und Beispiele
All das kannst du sehr leicht im Alltag üben. Vielleicht versuchst du nicht alles auf einmal, sondern übst einzelne Elemente, bis sie dir sehr leicht und automatisch gelingen. Das ist ein bisschen wie beim Autofahren, das mit etwas Übung zum Selbstläufer wird.
Nimm dir zum Beispiel vor, im nächsten Gespräch Augenkontakt zu halten, ohne zu starren.
Und zusätzlich deinem Gegenüber durch Nicken und Lächeln zu signalisieren, dass du ihm zuhörst. So kannst du Stück für Stück immer mehr Bausteine des aktiven Zuhörens trainieren und in deine natürliche Kommunikation einfließen lassen.
Übungen, um aktives Zuhören zu lernen
Zwei der effektivsten Methoden sind das Paraphrasieren und das Verbalisieren.
Hast du sie gemeistert, wirst du sehr wahrscheinlich immer verstehen, was dir dein Gegenüber wirklich sagen will und du wirst auch eine sehr tiefe Empathie dafür entwickeln, wie sich dein Gesprächspartner fühlt.
Paraphrasieren bedeutet, das Gehörte in eigenen Worten zu wiederholen, um sicherzugehen, die Aussage korrekt erfasst zu haben.
Beispiele sind:
„Habe ich dich richtig verstanden, dass….?”
„Meinst du damit…?”
„Wenn du …. sagst, meinst du dann damit….?”
Das Verbalisieren ist hingegen sehr wirkungsvoll, um die Gefühle der anderen Person zu erfassen. Es geht weniger um die Sachebene, sondern mehr um die Gefühlsebene. Du beobachtest hierbei, WIE die andere Person kommuniziert und „liest zwischen den Zeilen”.
Achte dabei auf folgende drei Ebenen:
- Tonfall (schnippisch, sarkastisch, humorvoll, liebevoll, etc. )
- Redegeschwindigkeit (atemlos, schnell, bedacht, entspannt, etc. )
- Redeweise (gewählt, hohe/tiefe Tonlage, Wortwahl, etc. )
Daraus kannst du Rückschlüsse über das Wohlbefinden deines Gegenüber ziehen und auf seine Gefühle eingehen.
Es ist empfehlenswert die wahrgenommenen Emotionen in ICH-Botschaften zu spiegeln.
Beispiele sind:
„Ich habe das Gefühl, dass….”
„Ich habe den Eindruck, dass…”
Vertraue hier auch auf deine Intuition. Sie gibt dir meist die besten Impulse.
Wenn es dir gelingt, dein Gegenüber sowohl inhaltlich, als auch emotional zu verstehen, dann hast du das aktive Zuhören gemeistert.
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Hast du noch weitere Tipps für aktives Zuhören? Siehst du dich als einen guten Zuhörer? Lasse es uns in den Kommentaren wissen.