Im Durchschnitt lesen wir 200 bis 300 Wörter pro Minute. Klingt erstmal nicht schlecht. Doch was, wenn ich dir sage, dass mit der richtigen Technik auch 400, 600 oder gar 1000 Wörter möglich sind?
Tatsächlich sind das Werte, die mit dem sogenannten Speed Reading erreicht werden.
Einer der Großmeister auf diesem Gebiet ist Jim Kwik. Der amerikanische Gehirncoach schafft 1300 Wörter pro Minute.
Doch wie geht das? Und vor allem: kann man deutlich schneller lesen und immer noch alles verstehen?
Falls auch du schnell lesen lernen willst, einfach (schnell) weiterlesen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Speed Reading wissen musst.
Wie lesen wir?
In der Schule lernen wir erst die einzelnen Buchstaben. Danach wie man sie zu Wörtern zusammensetzt und letztendlich verstehen wir ganze Sätze. Über die ersten Jahre verbessert sich unsere Lesekompetenz stetig, bis sie irgendwann stagniert. Auf diesem Level bleiben wir dann meist ein Leben lang.
Wir lesen täglich. Manche von uns ein paar Minuten, andere mehrere Stunden. Doch kaum jemand fragt sich jemals, wie wir eigentlich lesen.
Während du diesen Text liest, sprichst du ihn höchstwahrscheinlich in Gedanken mit. Bewusst war dir das (bis ich es gerade gesagt habe) jedoch nicht.
Außerdem wirst du wohl, wie die meisten Leser, Wort für Wort, von links nach rechts lesen. Über die Geschwindigkeit hast du dir bis heute vielleicht gar keine Gedanken gemacht.
Normales Lesen im Überblick
- Wort für Wort
- In Gedanken mitsprechen
- Kein Fokus auf Geschwindigkeit
Wie funktioniert Speed Reading?
Um das zu beantworten, muss Speed Reading in verschiedene Lesetechniken unterteilt werden. Da wäre zuerst das schnelle Normallesen. Hier wird nach gewohnter Manier gelesen aber so schnell wie möglich. Zudem wird versucht, die innere Stimme auszublenden.
Was sich erstmal nicht weltbewegend anhört, hat eine große Wirkung.
Durch den zeitlichen Druck, den du erzeugst, erhöhst du automatisch deinen Fokus. Außerdem fängt dein Gehirn an, Füllwörter wie und oder mit auszublenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Durch regelmäßiges Üben dieser Schnelllesetechnik ist es möglich, deine Lesegeschwindigkeit innerhalb von wenigen Wochen deutlich zu erhöhen.
Um wie viel genau ist schwer zu sagen. Das hängt vor allem von deiner Ausgangsgeschwindigkeit ab. Von 20 bis 70 Prozent ist jedoch auszugehen.
Echtes Speed Reading
Mit schnellem Normallesen stößt du schon bald an eine Grenze.
Deshalb kommen wir jetzt zum Real Deal, dem echten Speed Reading.
Möchtest du deine Lesekompetenz verbessern, und zwar weit über Normalniveau, brauchst du eine völlig neue Herangehensweise.
Statt Wort für Wort zu lesen, teilst du eine typische DIN A4-Zeile in 3 Abschnitte.
Du fixierst dich nun auf den ersten Abschnitt, springst dann zum zweiten und dann zum dritten. Das Gehirn lernt auf diese Weise ganze Wortgruppen zu erkennen, statt nur ein bis zwei Wörter. Anfangs ist das noch sehr ungewohnt, doch mit der Zeit lernen Gehirn und Augen die erforderliche Koordination und Verarbeitung. Der Effekt ist ein wahrer Quantensprung der Lesegeschwindigkeit.
Die Vorteile von Querlesen
Unglaublicherweise hört die Kapazität des menschlichen Gehirns dort noch lange nicht auf. Durch Üben einer Schnelllesetechnik für Fortgeschrittene, ist es möglich, zeilenübergreifend Wörter zu erfassen.
Sprich, mit einem Blick beziehst du mehrere Zeilen mit ein. Diese Technik macht es Speed Reading Gurus wie Jim Quick letztendlich möglich, über 1000 Wörter pro Minute zu lesen.
Klar ist jedoch, dass dies gezieltes Training und Zeit erfordert.
Es handelt sich sozusagen um die Königsdisziplin des Speed Reading.
Vor allem anfangs tut sich das Gehirn mit Querlesen schwer. Doch wer sich davon nicht abschrecken lässt, bekommt früher oder später die ultimative Belohnung und kann schneller lesen, als er es jemals für möglich hielt.
Querlesen vs. Überfliegen
Was oft als Querlesen bezeichnet wird, ist das diagonale Überfliegen eines Textes. Hier geht es lediglich darum, wichtige Wortgruppen und Textstellen ausfindig zu machen. Eine viel verbreitete Querlese-Technik ist, oben links auf einer Seite anzufangen und sie nach unten rechts zu überfliegen. Mit echtem Speed Reading hat das jedoch nichts zu tun.
Schneller lesen bedeutet nicht schlechter verstehen
Vielleicht denkst du dir jetzt schon die ganze Zeit: “Toll, dann lese ich am Ende in Lichtgeschwindigkeit aber behalte mir wohl nur einen Bruchteil davon.”
Das ist ein durchaus berechtigter Gedankengang, doch jetzt kommt der Knaller.
Durch Speed Reading kannst du schneller lesen und besser verstehen.
Die Aufnahmekapazität beim Lesen ist nämlich nicht durch dein Gehirn, sondern durch deine visuelle Aufnahme beschränkt. Dein Gehirn kann ein Vielfaches von dem verarbeiten, was deine Augen aufnehmen können. Du kannst schließlich auch deutlich schneller denken als du lesen kannst (hoffe ich zumindest).
Zudem musst du dich beim Speed Reading deutlich mehr konzentrieren. Dies führt zu mehr Fokus und dein Kurzzeitgedächtnis arbeitet automatisch auf Hochtouren.
Dadurch ist es möglich, trotz vielfacher Lesegeschwindigkeit mehr zu verstehen, als bei normalem Lesen.
Der Schlüssel zu einer erhöhten Merkfähigkeit ist Aufmerksamkeit und bei Speed Reading bleibt deinem Gehirn nichts anderes übrig als hochgradig aufmerksam zu sein. Das einzig sinnvolle Anwendungsgebiet für normales Lesen ist demnach Entspannung (oder, wie bei vielen Menschen als Einschlafhilfe).
Warum schneller lesen?
Ein Stichwort – Zeit!
Schneller lesen lernen bedeutet, mehr Zeit zu haben. Im Beruf ist diese Zeit bares Geld wert und im Privatleben kann ein wenig zusätzliche Zeit auch nicht schaden. Wie viel Zeit du sparst, hängt davon ab, wie viel Zeit du mit Lesen verbringst.
Im Durchschnitt sind das mehrere Stunden pro Tag. Schneller lesen bedeutet also eine Zeitersparnis von mehreren Wochen im Jahr.
Wenn das mal nicht Grund genug ist.
Schnell lesen lernen
Jetzt geht’s los. Mit den folgenden Schritten kannst du deine Superkräfte entfesseln (ohne Spinnenbiss oder radioaktive Strahlenbelastung).
Kenne deine Lesegeschwindigkeit
Um zu wissen, wie stark du dich verbesserst, musst du deine momentane Lesegeschwindigkeit kennen. Gemessen wird diese in Wörtern pro Minute.
Falls du nicht heiß darauf bist, hunderte Wörter mit dem Finger nachzuzählen, rate ich davon ab, ein Buch zu nehmen. Kopiere stattdessen einen Text in dein Textverarbeitungsprogramm. Auf diese Weise reichen ein paar Klicks für die Auswertung (Funktion Wörter zählen).
Wähle einen durchschnittlichen Text ohne viele Fremdwörter und ohne Zwischenüberschriften (dieser übersichtlich formatierte Blogartikel eignet sich leider nicht dazu).
Benutze nun deine Timerfunktion am Smartphone und stelle 3 Minuten ein. Starte den Timer und lies in gewohnter Geschwindigkeit den Text. Zähle die Anzahl der Wörter und teile sie durch 3 – et voilà – deine Lesegeschwindigkeit.
Einfach schneller lesen
Möchtest du das schnelle Normallesen trainieren, musst du nichts weiter tun, als schneller zu lesen (klingt ein bisschen flach, ich weiß).
Es geht schlicht darum die Aufmerksamkeit und die Verarbeitungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Mit der Zeit wirst du auf diese Art deine Lesegeschwindigkeit garantiert verbessern.
Einen guten Tipp hab ich dann doch noch. Wenn du merkst, dass du unkonzentriert wirst und öfter in der Zeile zurückspringst, mach eine Pause. Schließe kurz die Augen und atme ein paar Mal tief durch.
Starte dann wieder in Höchstgeschwindigkeit.
Auf diese Weise vermeidest du Überlastung und hast einen besseren Trainingseffekt.
Versuche nicht mitzusprechen
Effektives, schnelles Normallesen und echtes Spead Reading sind nur möglich, wenn du nicht im Geiste mitsprichst. Dies ist anfangs sehr ungewohnt und bedarf viel Aufmerksamkeit. Doch mit etwas Übung sollte es dir gelingen, die Stimme in deinem Kopf (ich hoffe, du hast nur eine) ruhig zu stellen.
Bewegen deine Lippen nicht
Schaut man manchen Menschen beim Lesen zu, sieht man förmlich, wie sich ihre Lippen mitbewegen. Das ist ein klares Zeichen, dass sie in Gedanken mitsprechen. Es bedeutet sogar, dass sie in ihrer Sprechgeschwindigkeit lesen. Diese kann niemals an eine hohe Lesegeschwindigkeit heranreichen. Deshalb Mund zu beim Lesen bitte.
Höre Musik beim Lesen
Was dir dabei helfen kann, deine innere Lesestimme zu dämpfen, ist Hintergrundmusik. Besonders gut geeignet sind klassische Klänge und binaurale Beats. Auch Weißes Rauschen verlinken kann den gewünschten Effekt bringen.
Visuelle Hilfe
Manchen Menschen hilft es einen Finger oder einen Stift zu nutzen, um aktuelle Stellen anzuzeigen. Viele fühlen sich dadurch aber auch gehindert. Ob es für dich passt, musst du selbst herausfinden.
Dabei solltest du den linken Finger (Stift in der linken Hand) nutzen. Dadurch aktivierst du verstärkt die rechte Hirnhälfte, die sich sonst beim Lesen eher zurückhält. Die Aktivierung beider Hirnhälften verbessert nachhaltig deine Merkfähigkeit.
Schnelllesetechniken ausbauen
Mach dir bitte bewusst, dass das Erlernen von neuen Lesetechniken Zeit benötigt. Du musst ein paar Wochen dranbleiben, um eine deutliche Verbesserung zu bekommen. Doch die investierte Zeit bekommst du vielfach wieder zurück. Wenn du deine Lesegeschwindigkeit verdoppelst, spart dir das schließlich mehrere Wochen pro Jahr.
Ich habe dir weiter oben ja schon einen Einblick gegeben, wie echtes Speed Reading funktioniert.
Doch natürlich ist das nur die Spitze des Eisbergs. Warum lässt du dir die Einzelheiten nicht einfach vom Meister persönlich erklären und besuchst einen Kurs bei Jim Quick?
Keine Angst, du musst dafür nicht nach Hollywood fliegen, sondern Jim komm zu dir (in digitaler Form natürlich).
In der Superhirn Quest lernst du innerhalb von 30 Tagen, das wahre Potenzial deines Gehirns zu entfalten. Speed Reading ist ein Teil davon. Schau dir am besten an, was die Teilnehmer seines Kurses zu sagen haben (ganz unten auf der Seite).
Du möchtest Jim erstmal ganz unverbindlich kennenlernen? Dann empfehle ich dir seine gratis Masterclass auf Mindvalley.
Lass dir diese Chance nicht entgehen und werde auch du zum Superhirn.
Bist du bereits mit Speed Reading vertraut? Welche Technik wendest du an? Lass‘ uns doch in den Kommentaren darüber austauschen.