Verzeihen: Wie du dir selbst und anderen vergeben kannst

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Verzeihen und frei sein
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“Das Verzeihe ich dir nie!” diesen Satz haben viele von uns bestimmt schon einmal gehört oder gedacht. Und sich danach in Wut, Trauer oder Mitleid von einer Person abgewandt. 

Verzeihen ist ein sehr persönlicher Weg und oft liegen viele Steine auf diesem Weg oder Stiche im Herzen, so scheint es zumindest. 

Verzeihen setzt unglaubliche Kräfte frei und ist eines der größten Geschenke, die du in erster Linie dir selbst geben kannst!

Warum? 

Egal was dir passiert ist, egal was du jemandem anderen angetan hast, wenn du verzeihen kannst, befreist du dich von quälenden, erdrückenden Gefühlen. 

Was bedeutet verzeihen?

Verzeihen bedeutet, dass du dich entscheidest dein Herz wieder für Liebe zu öffnen, zu dir selbst und anderen. Dafür musst du bereits sein all die Gefühle, die das verhindern, loszulassen. 

Meist sind es die Gefühle, die sich schwer und dunkel anfühlen, von denen es uns so schwerfällt sich zu trennen. Wir wollen auf unser Recht bestehen, wütend, traurig, verärgert etc. sein.

Schuld, Rache, Traurigkeit, Mitleid, das Gefühl nichts wert zu sein oder etwas nicht verdient zu haben sind die häufigsten Gefühle, die uns plagen. Oft lodern sie im Unterbewusstsein und werden sichtbar, wenn wir einen Konflikt mit einer anderen Person haben oder immer wieder mit denselben Konflikten im Außen zu tun haben.

Warum es so schwerfällt zu vergeben

Oft fällt es uns schwer zu verzeihen, weil wir zu sehr mit unseren Gefühlen identifiziert sind. 

Kennst du das, wenn eine Beziehung in die Brüche gegangen ist und du dich gefragt hast, woran es lag? Wir waren emotional so sehr mit der Person verbunden, dass wir die Schuld entweder bei uns oder bei dem anderen gesucht haben.

Wenn wir mit unseren Gefühlen identifiziert sind, suchen wir immer nach einer Ursache für den Schmerz im Außen: Der andere ist “der Böse”, die Situation ist schuld, die Umstände waren ungünstig etc.

Dabei gibt es nur eine Frage, die du dir beantworten solltest:

Willst du recht haben oder glücklich sein?

Wenn du vergeben möchtest, akzeptiere deine Gefühle und sehe, dass ganz allein du verantwortlich bist, wie du mit diesen Gefühlen umgehst. 

Es geht darum, dass du erkennst, dass du entscheiden kannst entweder dir und anderen zu Vergeben oder weiter eine Schuld im außen für deine Gefühle zu suchen.

Warum es wichtig ist zu verzeihen?

Wenn du dir nicht bewusst machst, dass am Ende du es bist, der oder die leidet – egal, wie sehr du den anderen auf den Mond schießen, zurückerobern oder es wieder gut machen willst – dann wirst du immer abhängig von deinen Gefühlen und der Reaktion anderer Menschen sein.

Lernen sich und anderen zu verzeihen ist sich von emotionaler Abhängigkeit zu befreien und selbst sein Glück in die Hand zu nehmen.

Sich entschuldigen vs. verzeihen

Entschuldige dich, wenn du es aufrichtig meinst. Das ist immer eine gute Idee.

Sich bei einer Person zu entschuldigen, der du Leid zugefügt hast, ist ein Weg für deine Gefühle Verantwortung zu übernehmen. Denke daran, dass der Fokus bei dir liegt! Ob der andere deine Entschuldigung annimmt, ist seine Verantwortung.

Genau den gleichen Schritt kannst du mit dir selber durchführen. Verzeihe dir selbst für die Dinge, die du dir angetan hast oder ausgehalten hast und von denen du jetzt siehst, dass sie dir nicht gutgetan haben.

Mit diesen Methoden kannst du verzeihen lernen

Verzeihen beginnt also mit dir.

Es ist ein innerer Schritt dich selbst zu akzeptieren, trotz der vermeintlichen Makel, Fehler und Schuld.

Es gibt unterschiedliche Ansätze zu vergeben. Du kannst zum Beispiel Vergebungsrituale durchführen oder Vergebung mit Meditation verbinden.

Meditation für Vergebung 

Der buddhistische Mönch Gelong Thubten erklärt in einem Interview mit Vishen Lakhiani, dem Gründer von Mindvalley, dass Vergebung mit Meditation integriert werden sollte.

Dazu musst du zunächst verstehen, warum meditieren sinnvoll ist. Meditation ist die Wissenschaft des Verstandes.

Es ist eine Praktik, die dir hilft zu verstehen, wie dein Verstand funktioniert. Das ist nur möglich, wenn du deine Gedanken und Gefühle beobachten kannst – und genau dabei unterstützt dich Meditation.

In einer Vergebungsmeditation geht es darum mit Intention zu meditieren. In diesem Fall Vergebung. 

Anleitung Vergebungsmeditation

Eine Phase der 6 Phasen Meditation von Vishen Lakhiani ist Vergebung. So zentral ist Vergebung für unser Glück. 

Starte diese Meditation wie folgt:

  1. Suche dir einen gemütlichen Ort und setzte oder lege dich hin.
  2. Schließe deine Augen und entspanne dich.
  3. Atme ganz natürlich. Versuche deinen Atem nicht zu kontrollieren.
  4. Verbinde dich mit deinem Atem und fühle in welche Teile deines Körpers er fließt. Immer wenn dich Gedanken ablenken, verbinde dich erneut mit deinem Atem.
  5. Mache die 6 Phasen Meditation an.

Ritual für Vergebung

Eines der kraftvollsten und ältesten Vergebungsrituale kommt aus Hawaii. Du kannst dieses Ritual für alles anwenden. 

Laut Ho’oponopono geht es darum, mit dem Leben im Einklang zu sein. Wenn Gefühle dich plagen, bist du nicht in Harmonie mit dem Leben.

Auch hier ist der zentrale Gedanke, dass wir selbst unsere Gefühle erzeugt haben. Sie wurden durch etwas ausgelöst, doch du übernimmst jetzt Verantwortung für sie.

Im ersten Schritt von Ho’oponopono bittest du um Erkenntnis. Anschließend verbindest du dich mit deinem Problem und akzeptierst es. 

Im zweiten Schritt fragst du dich, wozu du dieses Problem hast und warum du diese schmerzhafte Erfahrung machen wolltest. Übernimm Verantwortung für dein Problem und suche nach deinem Anteil daran.

Lasse die Antworten aus deinem Herzen aufsteigen. 

Anschließend sprichst du die vier Sätze des Ho’oponopono.

Die vier Sätze des Ho’oponopono lauten:

  1. Es tut mir leid. 
  2. Bitte verzeih mir.
  3. Ich liebe dich.
  4. Danke. 

Lasse nun los und bedanke dich für die Heilung, die passiert ist.

Vier Schritte zum Verzeihen

Wenn du deine Gefühle akzeptierst und schaust, welchen Anteil du an diesem Problem hast, übernimmst du Verantwortung für dich.

Verantwortung für dich zu übernehmen bedeutet, sich selbst oder anderen zu verzeihen und oder auch um Vergebung zu bitten.

Diese vier Schritte leiten dich durch diesen Prozess.

1. Verstehe, warum jemand so handelt wie er handelt

Frage dich, welchen Anteil hast du an dem Problem? Warum hast du dieses Problem verursacht? 

2. Akzeptiere deine Gefühle

Akzeptiere all deine Gefühle und lasse sie frei fließen. Lasse sie sinnbildlich von dir abfließen.

3. Setze neue Grenzen

Jetzt, wo deine Gefühle abgeflossen sind und du verstehst, warum du die Situation mitverursacht hast, kannst du entscheiden neue Grenzen zu setzen. D.h. zum Beispiel nächstes Mal anders zu handeln. Am besten schreibst du sie in deinem Tagebuch auf. 

  • Welche Situation willst du in deinem Leben nicht mehr akzeptieren?
  • Welche Verhaltensweisen akzeptierst du von jetzt an nicht mehr? An dir und anderen?

5. Lasse los

Entscheide dich loszulassen. Ja loslassen ist eine aktive Entscheidung! Manchmal braucht es Zeit Wunden zu heilen.  Situationen, in denen du verletzt worden bist, können wieder vor deinem inneren Auge wieder auftauchen. 

Sei sanft mit dir. Es kann dir in solchen Momenten auch helfen, dich an schöne Momente aus deinem Leben zu erinnern, die dir Kraft und Mut geben. Vertraue auf deine Entscheidung und auf das, dass Leben dich unterstützt.

Sich selbst verzeihen

Oft wenn wir an die Vergangenheit zurückdenken, blitzen sie auf, die Schuldgefühle, der Ärger, die Selbstzweifel.

“Hätte ich damals doch nur anders entschieden.”,

”Wäre ich damals doch bloß nicht in diese Situation geraten.” etc. 

Wenn du dich weiter bestrafst für Dinge, die du nicht (mehr) ändern kannst, erlegst du dir noch mehr Schuldgefühle oder sogar Scham auf. Egal ob du schuld warst oder nicht, dich weiter zu peinigen, macht dich unglücklich.

Schuld und Schamgefühle ablegen

Wenn du dich schämst für Dinge an dir oder für deine Vergangenheit ist es so, als ob du dir ständig sagst, ”Ich wollte anders sein/ handeln/ fühlen, aber ich kann nicht anders.”  

Die Vergangenheit ist ein toller Ort und ich will sie weder vergessen noch bereuen, aber ich will auch nicht ihr Gefangener sein.

– Mick Jagger

Diese Einstellung bringt dich nicht weiter, sondern hält dich Gefangen in einem Opferdasein, dass die Ursache deiner Gefühle im Außen sucht.

Sei mutig und überkomme die schweren und dunklen Gefühle in dir. Vergib dir und anderen. Sage ja zu dir und zum Glücklichsein!

Vishen Lakhiani drückt es folgendermaßen aus:

Hacke deine Vergangenheit mit Vergebung. Hacke deine Gegenwart mit Achtsamkeit. Hacke deine Zukunft mit Ich bin gut genug.

– Vishen Lakhiani

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Was hat dir geholfen zu verzeihen? Lass es uns in den Kommentaren wissen!

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Milena Buettinghausen

Milena ist eine Wahrheitssucherin und Verfechterin der Kraft des Atems. Sie liebt Sprachen, Tee, die Natur und London. Mit ihren Wurzeln in der Atemarbeit arbeitet sie heute als Coach, Autorin und Model und inspiriert andere dazu, sich wieder mit der Liebe und ihrem inneren Wissen zu verbinden.

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